Bundestrainer als „respektlos“ bezeichnet: Nagelsmann sorgt für Unmut bei Gegner
Köln – Mit seinen Aussagen hat sich Bundestrainer Julian Nagelsmann (38) nach dem nicht wirklich überzeugenden 3:1-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordirland keine Sympathiepunkte bei den Gastgebern verschafft.
„Ich hoffe, dass er in Belfast einen herzlichen Empfang erhält“, kritisierte Stephen Craigan (48), ehemaliger nordirischer Nationalspieler mit 54 Länderspielen und heutiger BBC-Experte, nach der Begegnung.
Doch was genau hatte Nagelsmann so Provokantes gesagt?
„Es ist nicht einfach, viele lange Bälle zu verteidigen, ebenso wenig wie zahlreiche zweite Bälle – deshalb bin ich mit dem Ergebnis zufrieden“, erklärte der Bundestrainer gegenüber der BBC und bezeichnete den Spielstil der Nordiren als „nicht besonders attraktiv“.
Für Craigan waren diese Worte „ein wenig respektlos“, zumal Deutschland seiner Ansicht nach eine ähnliche Spielweise an den Tag gelegt hatte.
„Wenn er sich das Spiel noch einmal genau anschaut... Ich habe während der Partie mehrfach darauf hingewiesen, wie oft sie lange Bälle gespielt haben“, so der frühere Abwehrspieler. „Das war im Grunde die einzige Taktik, die sie verfolgt haben. Ihr Torwart schlug den Ball nach vorne, oft landete er direkt im Aus.“
Seine Meinung teilte auch BBC-Experte Stuart Dallas (34), der ebenfalls viele Jahre für Nordirland aktiv war.
„Mir kam es so vor, als wolle er von der schwachen Leistung seiner eigenen Mannschaft ablenken“, meinte der 34-Jährige. „Das ist die schlechteste deutsche Mannschaft, die ich seit langer Zeit gesehen habe.“
Nach der Niederlage gegen die Slowakei zeigte sich das deutsche Team auch gegen Nordirland – auf dem Papier klarer Außenseiter – über weite Strecken wenig überzeugend.
Erst mit den Einwechslungen von Nadiem Amiri (28) und Maximilian Beier (22) in der 68. Minute bekam die deutsche Mannschaft neuen Schwung, was sich schließlich in den Treffern zum 2:0 und 3:1 auszahlen sollte.